Kreisschiedsrichtertag Bochum am 06.03.2004
Der diesjährige Kreisschiedsrichtertag fand am 06.03. 2004 im Matthäushaus in Bochum-Weitmar statt. Der hervorragende äußere Rahmen im großen Pfarrsaal passte zu dem harmonischen Ablauf des Kreisschiedsrichtertages. Mehr als 150 Personen, meistens Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter des gesamten Kreisgebietes zeigten durch ihr Erscheinen, dass sie die geleistete Arbeit des Kreisschiedsrichterausschusses zu würdigen wissen. Zu keinem der Tagesordnungspunkte gab es Diskussionen. Die Wiederwahl aller Mitglieder des KSA geschah nahezu einstimmig. Auch der Kreisvorsitzende fand nur lobende Worte für den KSA. Gegen 11.30 Uhr konnte Theo Mennecke den Kreisschiedsrichtertag beenden!
So sieht der neue KSA aus:(zum Foto – von links nach rechts) : Klaus-Dieter Leiendecker (PR-Mitarbeiter und Ausbilder Jung-SR); Heiko Schneider (Obmann Jung-SR); Gerd Henning (Obmann Witten); Norbert Koch (Lehrwart); Karl-Heinz Gochermann (Obmann Bochum); Manfred Eggert (Obmann Wattenscheid); Theo Mennecke (VKSA); Walter Wasmuth (Obmann Hattingen); Klaus Szonneck (Lehrwart)
Bericht des KSA und des VKSA Theo Mennecke für den Zeitraum vom 18.03.2001 bis zum 06.03. 2004
In meinem Bericht möchte ich zurückblicken auf die geleistete Arbeit innerhalb des KSA, über Neuerungen oder Besonderheiten informieren, aber auch Perspektiven für die nächsten Jahre aufzeigen.
Insgesamt fanden im Berichtszeitraum 16 KSA-Sitzungen statt, an denen fast immer alle Mitglieder des KSA teilnahmen, der Kreisvorsitzende und auch der Kreiskassierer waren häufig unsere Gäste. Horst Schulze-Braucks gehört ja seit 2001 nicht mehr dem KSA an, er ist aber immer noch eine sehr wertvolle und wichtige Person innerhalb des Kreises Bochum. Er führt nicht nur die SR-Kartei, sondern kontrolliert und inventarisiert alle Spielberichte aus dem Kreisgebiet. Hierfür möchte sich der gesamte KSA recht herzlich bei Horst Schulze-Braucks bedanken. Ich hoffe, dass er noch lange dem Kreis Bochum erhalten bleibt.
Wenn ich mir meinen letzten Bericht ansehe, dann war eines meiner Ziele, das „Unter-gruppendenken“ abzuschaffen. Ich meine, dass der gesamte KSA immer an einem Strang zog und es immer nur um Namen und Leistungen ging und nicht mehr nach Untergruppen-zugehörigkeit ausgesucht wurde. Wenn einmal in einer Untergruppe ein SR fehlte, wurde ein SR aus einer anderen Untergruppe genommen. Fehlten SR im Jung-SR-Bereich, so stellten die Obleute bereitwillig SR zur Verfügung. Auftretende Differenzen wurden direkt angesprochen und aus der Welt geräumt. Alle Funktionsträger im Kreis Bochum sollten bei Kritik immer daran denken, dass es nicht um Personen, sondern nur um die Sache geht. Ein großer Dank geht an alle Mitglieder des KSA. |
Der Bochumer Gruppenobmann Karl-Heinz Gochermann bei den Vorbereitungen im Weitmarer Matthäus-Heim |
Wenn man sich die Statistik zu den SR-Zahlen ansieht, dann kann man feststellen, dass wir nicht unzufrieden sein können, aber immer noch zu wenig SR für den Kreis Bochum tätig sind. In den letzten drei Jahren sind wir offensiver in die Öffentlichkeit gegangen. Mitglieder des KSA haben Zeitungsredaktionen besucht und über ihre Probleme gesprochen. Die Resonanz der Zeitungen war durchweg positiv. An dieser Stelle möchte ich für die Zusammenarbeit mit der Presse bedanken. Bedanken möchte ich mich aber auch bei vielen Vereinsvertretern, die bei Festen oder anderen Veranstaltungen Werbung für uns Schiedsrichter gemacht haben. Ein weiterer Schwerpunkt der vergangenen drei Jahre war auch die Qualitäts-verbesserung unserer Schiedsrichter. Hier ging es nicht nur um unsere Spitzenschiedsrichter, sondern auch um die Jung-SR und um die SR der Kreisligen A und B. Überkreislich eingesetzte Schiedsrichter, die in einem Kader waren und Ambitionen nach oben hatten, wurden durch Mitglieder des KSA oder anderen ehemaligen Spitzenschiedsrichter gecoacht. Das heißt, sie wurden bei einigen Spielleitungen begleitet und betreut. Dieses Coaching hat sich bewährt und wird sicherlich fortgesetzt. Daneben wurden die Jung-SR in einem vom Heiko Schneider und Klaus-Dieter Leiendecker entwickelten innovativen Ausbildungskonzept betreut. Die Jung-SR werden nach der bestandenen Prüfung in ein so genanntes Patensystem eingegliedert. Diese Paten sind noch aktive SR und einige passive SR, die die Jung-SR bei ihren ersten Spielleitungen begleiten und vor, während und nach dem Spiel beobachten und auf ihre Stärken und Schwächen hinweisen.
Für diesen Zweck wurde ein Beobachtungsbogen für die Paten entworfen. Die Paten selber werden an einem Vormittag nach der Prüfung zu einem Treffen mit den neuen SR eingeladen. Hier werden Zielsetzungen diskutiert und der Kontakt zwischen den Paten und den Jung-SR hergestellt. Nach dieser ersten Ausbildungsphase werden die Jung-SR dann von Heiko und Klaus-Dieter bei ihren Spielleitungen betreut und später auch intensiv gecoacht. Die monatliche Zusammenkunft dient auch dem Austausch von Erfahrungen bei den Spiel-leitungen. Das Ausbildungskonzept wurde übrigens im Herbst 2003 bei einer Tagung der Lehrwarte in Kaiserau vorgestellt. Das Echo war durchweg positiv! |
Auch die überkreislich Aktiven, hoffnungsvollen Talente waren zahlreich anwesend. |
Aber auch ohne die "altgediegenen" Schiedsrichterkameraden geht es nicht. Hier: Herbert Bronzel |
Ein weiteres Highlight ist die 2001 eingerichtete Jung-SR-Homepage. ( www.jung-schiedsrichter.de ) Auf dieser Homepage gibt es viele praktische Tipps für die Jung-SR. Mittlerweise ist sie ein sehr beliebtes Forum für viele SR des FLVW geworden. In dem Zusammenhang möchte ich natürlich auch auf die Homepage des Kreises Bochum hinweisen, von der man mit einem Link zu den Schiedsrichtern des Kreises Bochum kommt. ( www.kreis-Bochum.de )
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Einen besonderen Service erleben die Jung-SR durch zahlreiche Erinnerungs -SMS per Handy. Diese SMS sind zentral über das Internet gesteuert und liefern wichtige Informationen direkt auf die Handys der SR. Diesen Service könnte man auch auf den Seniorenbereich ausweiten! Wenn man diese Aktivitäten im Jung-SR-Bereich sieht, dann verwundert es nicht, dass Heiko Schneider 2003 in den Club der „Ehrenamtsmitarbeiter“ des DFB berufen wurde. Von dieser Stelle aus nochmals herzlichen Glückwunsch.
Aber auch die SR der Kreisligen A und B werden genauer unter die Lupe genommen. Die eingeführten Kontrollbeobachtungen haben sich als sehr hilfreich sowohl für die Arbeit im Lehrteam als auch für die Arbeit im KSA bewährt. Alle SR der Kreisliga A werden innerhalb von zwei Jahren einmal beobachtet. Die über Sechzigjährigen werden pro Saison einmal beobachtet.
Daneben gab es noch zahlreiche „Speziallehrgänge“, z.B. für SR-Assistenten oder jungen SR mit Perspektive. Gerade die SR, die von den Jung-SR in den Seniorenbereich wechseln, müssen intensiv bei ihren ersten Spielen betreut werden. Denn wenn sie einfach „laufen gelassen werden“, stellen sich häufig Fehler ein, die man nur sehr schwer wieder abstellen kann. In dieser Gruppe haben wir leider auch viele SR, die dann das Handtuch werfen und aufhören. Also gilt es hier in den nächsten drei Jahren noch intensiver zu arbeiten!
Erwähnen möchte ich auch einen Lehrgang, der am 17.01.2004 stattgefunden hat: „Deeskalation im Fußballsport“, d.h. wie kann man als SR dafür sorgen, dass Gewalt auf den Fußballplätzen reduziert wird und wie kann ich als SR Stress auf dem Platz besser bewältigen. Dieser Lehrgang konnte durch die Initiative unseres Kreisvorsitzenden U. Jeromin stattfinden. 25 ausgewählte SR des Kreises Bochum nahmen an diesem Lehrgang teil. Während des Lehrgangs wurde festgestellt, dass eine Vielzahl von Lösungsmöglichkeiten bereits in den Monatsschulungen umgesetzt und besprochen wurden. Dieses Seminar war ein großer Erfolg, weil der Referent, Klaus-D. Otte es verstand, die Teilnehmer zu motivieren und ihnen auch neue Erkenntnisse zur Stressbewältigung an die Hand zu geben. Mein Fazit war, dass letztlich eine Deeskalation auf dem Spielfeld nur dann erfolgreich ist, wenn auch die Vereine diese Problematik ihren Mannschaften näher bringen und gemeinsam mit den Schiedsrichtern gegen Gewalt vorgehen. |
Dank an den alten und neuen KSA: (von links) K. Leiendecker, H. Schneider, N. Koch, K. Szonneck, T. Mennecke und "Ausrichter" K. Gochermann (Gruppenobmann Bochum) |
v.l.: Norbert Koch, Manfred Eggert (Gruppe Wattenscheid), Klaus-Dieter Leiendecker, Walter Wasmuth (Gruppe Hattingen) und Heiko Schneider |
Die Gewalt auf den Sportplätzen hat gerade im Seniorenbereich in den letzten Jahren abgenommen, Ausnahmen gibt es leider immer noch. Durch intensive Gespräche mit den betroffenen Vereinen sowie durch die Bildung einer Ordnungspartnerschaft mit der Polizei, mit der Stadt Bochum, mit dem Jugendamt der Stadt Bochum und mit einigen multikulturellen Institutionen wie z.B. IFAK wurde dieses erreicht. Große Sorgen bereiten mir allerdings die gewalttätigen Ausschreitungen im Jugendbereich. Die neu eingerichtete Position des „Problemlotsen“, die vom Sports-kameraden G. Kramer besetzt ist, zeigt, dass diese negative Entwicklung vom Kreis Bochum ernst genommen wird und in absehbarer Zeit sich Erfolge einstellen werden. |
Natürlich setzt man sich auch für die nächsten drei Jahre neue Ziele, einige davon habe ich ja schon ausgeführt. Weitere Ziele sind:
Erhöhung der Anzahl qualifizierter SR im Kreis Bochum
Beibehalten der guten Zusammenarbeit mit den Vereinen und den Institutionen des Kreises
Steigerung der SR-Frauen-Quote
Zum Schluss möchte ich mich bei meinen Kameraden aus dem Kreisvorstand, KSK, KJSK, KJA, bei denStaffelleitern und allen anderen Kreismitarbeitern für die gute Zusammenarbeit bedanken.
Ihr Theo Mennecke
KSA Bochum
Horst Schulze-Braucks (links) und Theo Mennecke
Bericht zur Lehrarbeit
Wie in den Jahren davor hat das Lehrteam KSA Bochum zur Grundlage seiner Bemühungen die monatlichen Gruppenschulungen und die Juniorenschulungen gemacht und durchgeführt. Die Beteiligung bei diesen Veranstaltungen war insgesamt gut und hat sich auf einem, wenngleich zu niedrigen Niveau eingependelt. Die teilweise umfangreichen Regeländerungen der letzten Jahre sind von der überwiegenden Zahl unserer SR schnell und zügig umgesetzt worden, was durchaus unsere Anerkennung verdient. Die Inhalte der Schulungen werden jeweils in einem Ausbildungs- und Lehrplan von den Lehrwarten des Verbandes vorgegeben. Dieses Angebot wird von uns unter Gesichtspunkten wie Wiederholungswert und Aktualität eingesetzt, angereichert oder aber auch verworfen; letzteres besonders dann, wenn der Zielgruppenbezug nicht gegeben ist. Im Übrigen ist das vom FLVW und DFB angebotene Material - wenn vorhanden – eingesetzt worden, wobei hier zu bemerken bleibt, dass diese Produkte nur teilweise verwendet werden können, da selbige als Zielgruppe vornehmlich die SR im bezahlten Fußball und in den oberen Amateurklassen bedienen können.
Neben den regelmäßig stattfindenden Schulungsveranstaltungen sind eine Vielzahl von Sonderveranstaltungen durchgeführt worden. Neben der Sonderschulung, deren Besuch nach wie vor Wünsche offen lässt, wurden erfolgreich angeleitete Spielbesuche in den höchsten Spielklassen einschl. Regional- und Bundesliga vorgenommen, gerade bei den beteiligten Nachwuchs-SR jeweils mit hervorragender Resonanz. Zur Vorbereitung auf die Verbandsprüfungen gab es Kompakt-Regelkurse und Schulungsangebote. Einstiegslehrgänge für die Klassifizierungen im Kreis sind in diesem Zusammenhang ebenfalls anzuführen, schließlich Sondermaßnahmen für SR-Assistenten und überkreislich gemeldete SR in den Leistungskadern des Verbandes. Immer mehr ausgebaut hat sich daneben die Kommunikation mit den Lehrwarten unter Verwendung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien. |
Reger Andrang beim KST. Die Teilnehmerzahl blieb nahezu unverändert |
Besonders erfreut hat den KSA auch, dass zahlreiche Jungschiedsrichter zu dieser wichtigsten Schiedsrichterversammlung im Kreis kamen |
Mit freundlicher Unterstützung des Kreisvorstandes ist an der Medienausstattung für die Veranstaltungen des Kreises Bochum und damit auch des KSA weiter entwickelt worden, so dass sich die technische Ausrüstung im Vergleich zu anderen Kreisen als überdurchschnittlich darstellt. Dennoch wird es hier mindestens entsprechend der Realisierung technischen Fortschritts immer einen gewissen Zusatzbedarf geben. |
Durch erhebliche Anstrengungen des KSA, seines Lehrteams und aller SR ist es auch in den vergangenen Jahren gelungen, die Zahl der aktiven SR in etwa zu halten und den einstmals hohen Altersdurchschnitt ein wenig zu senken. Die Anwärterzahlen waren in den letzten Jahren durchaus beachtlich, dieses kam nicht zuletzt durch die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Vereinen und vor allem deren Juniorenabteilungen zustande. Besonders zu erwähnen ist hier die Zusammenarbeit mit anderen Kreisausschüssen, vornehmlich dem KJA.
Im Berichtszeitraum waren die Anwärterlehrgänge wie folgt besetzt:
Jahr |
Lehrgangsteilnehmer |
Anwärter |
Aktiv am 28.02.04 |
2001 |
32 |
21 |
15 |
2002 |
43 |
38 |
28 |
2003 |
49 |
41 |
37 |
Wie man hier leicht herleiten kann, kommt der Förderung im Juniorenbereich und dem sich anschließenden Übergang in den Seniorenbereich besondere Bedeutung zu, denn die Aussteigerquoten in den ersten beiden „SR-Jahren“ waren in der Vergangenheit erheblich höher. Hier haben sich Klaus-Dieter Leiendecker und Heiko Schneider besondere Verdienste erworben. Eine Schlüsselposition nimmt die Gruppe von Paten ein, deren Ausbau und Weiterentwicklung allen Schiedsrichtern im Kreis Bochum besonders am Herzen liegen muss. |
Auch der Kreisvorsitzende und ehemalige Spitzenschiedsrichter Ulrich Jeromin lies sich einige Gruß- und Dankesworte nicht nehmen. |
Armin Möller übernahm die Sitzungsleitung und sorgte für gute Stimmung, nicht nur beim wiedergewählten KSO Theo Mennecke (rechts) |
Eine weitere Zahl möge diesen Umstand verdeutlichen, dass nämlich von den z.Zt. aktiv gemeldeten SR mehr als ein Drittel seit 1998 dazugekommen sind (110 SR), von diesen wiederum sind 80 SR im Berichtszeitraum in die Schiedsrichterliste neu aufgenommen worden. Nach wie vor scheint sich zu bestätigen, dass man, bis auf eine überschaubare Zahl von Ausnahmen, entweder bis zum Alter von ca. 19 Jahren SR wird oder erst, wenn die Drei vorne steht. |
Für Unterstützung, Teilnahme und Interesse bei den angebotenen Veranstaltungen der Aus- und Weiterbildungsabteilung im KSA Bochum sei allen SR-Kameraden ein herzlicher Dank ausgesprochen. Gleichzeitig hoffen wir, dass stetige Anregungen und konstruktive Kritik uns in die Lage versetzen, die Konzepte weiterzuentwickeln und abnehmerorientiert auszubauen und zu verbessern.
Gut Pfiff Allerseits
Norbert Koch
Norbert Koch mit Gästen
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