SCHIEDSRICHTER Heiko Schneider fördert den Nachwuchs Die Ruhr-Nachrichten präsentieren in loser Reihenfolge die Schiedsrichter der Gruppen Bochum und Wattenscheid. Im elften Teil der Folge stellen wir heute Heiko Schneider vor. Der 34jährige Produktmanager der Firma Böllhoff ist seit 1984 für den FC Wattenscheid-Ost aktiver Unparteiischer. Zuvor spielte er für die A-Junioren seines Stammvereins und war außerdem noch im Jugendvorstand an der Dickebank tätig. Der ranghöchste Bochumer Schiedsrichter war in der zweiten Bundesliga Assistent des Herner Thorsten Kinhöfer und leitete als einer der ersten aus dem Kreis Bochum Spiele der Regionalliga. Auch internationale Einsätze kann Heiko Schneider vorweisen. In Gelsenkirchen war er im Länderspiel Deutschland gegen Israel dabei und auch in Holland leitete er im Schiedsrichteraustausch einige Spiele der dritten Liga. Durch die Reform beim DFB musste Heiko Schneider aber einen unfreiwilligen Abstieg hinnehmen. Jetzt leiten nur noch die Unparteiischen in der Regionalliga, die auf der DFB-Schiedsrichterliste stehen. Das ist jetzt auch das erklärte Ziel des Wattenscheiders. "Natürlich möchte ich wieder dort hin, doch es scheint nicht realistisch zu sein", so Heiko Schneider, der jetzt in der Oberliga im Einsatz ist. Ansonsten kümmert sich Heiko Schneider jetzt im gesamten Kreis Bochum zusammen mit mit Lehrwart Klaus Leiendecker um die Jungschiedsrichter. "Durch Teamarbeit kann man einfach mehr erreichen", sagte der Jungschiedsrichter-Obmann, der für 40 Unparteiische zwischen 15 und 22 Jahre verantwortlich ist. "Ich setze die Spiele für die jungen Kameraden an und begleite auch einige zu den Spielen, denn das coachen ist sehr wichtig geworden. Wir wollen damit unsere Erkenntnisse weitergeben und den Nachwuchs fördern. Das Ziel ist, dass der Kreis Bochum Vorbild für die westfälischen Jungschiedsrichter wird", erklärte der engagierte Sportler, der hofft, dass seine jungen Kollegen fair behandelt werden und von den Vereinen eine Chance erhalten, "denn den Spielern sollte klar sein, dass der Schiedsrichter auch ein Sportsmann ist", sagte Heiko Schneider. Jedenfalls macht die Ausbildung der jungen Leute dem 34jährigen viel Spaß. "Das Schiedsrichterwesen soll dem Nachwuchs die Möglichkeit geben, sich gut zu entwickeln und schnell Entscheidungen zu treffen", sieht Heiko Schneider sich beim Coaching am liebsten im Hintergrund, "denn der Nachwuchs soll sich selbst entfalten. Wir wollen nur beratend zur Seite stehen. Allerdings müssen wir eventuelle Probleme auch mit der erforderlichen Offenheit und Ehrlichkeit ansprechen", sagte Heiko Schneider, der mit den jungen Leuten alles bespricht. "Wir begleiten sie zu den Spielen, besprechen ihr Auftreten und machen auch die Nachbereitung, um eventuelle Mängel abzustellen", erklärte der Ostler, denn der Kreis Bochum will wieder Akzente setzen, um Schiedsrichter erneut nach oben zu bringen. "Aber genauso wichtig, sind die Ansetzungen und die Leitungen im Kreis", setzt er auf eine gute Breite, denn die Schiedsrichter sollen ihre eigene Persönlichkeit entwickeln. Heiko Schneider selbst hat zwar kein Vorbild unter den Unparteiischen, schätzt aber das Auftreten des Italieners Colina. "Er ist würdig und geeignet ein Repräsentant der Schiedsrichter zu sein", sagte der ranghöchste Bochumer Unparteiische, dem die Ausbildung der jungen Kollegen sehr am Herzen liegt. "Wir wollen schließlich den Spielbetrieb aufrecht erhalten", hofft Heiko Schneider, dass die Vereine zum nächsten Anwärter-Lehrgang viel Nachwuchs melden, damit der Kreis Bochum eine Leitfigur für westfälische Jungschiedsrichter wird.jüd Ruhr Nachrichten - 12. 02. 2002