(vom Kreisvorsitzenden Ulrich Jeromin)


25 Jahre mag es her sein- ein Fussballkreis, in dem nicht nur hervorragend Fussball gespielt wurde, nein dieser Kreis zeichnete sich auch durch eine Vielzahl hervorragender Schiedsrichter aus, die sich über die Grenzen des Westfalenlandes hinaus einen ausgezeichneten Namen gemacht hatten. Ich denke da natürlich zunächst an die langjährigen Bundesligaschiedsrichter Wilfried Hilker und Günter Risse. Aber auch in der 2. Liga war der Kreis mit Armin Möller, Gerd Fiene und Karl-Heinz Gochermann nicht nur mit Masse, sondern auch durch Klasse vertreten. Walter Wasmuth und der Erzähler dieser Geschichte unterstützten ihre Kollegen an der Linie – fürwahr eine stattliche Zahl von Kameraden, die Bundesligaluft schnuppern durften. Von welchem Kreis ich rede habt ich sicherlich inzwischen erraten- natürlich erinnere ich mich an unseren Kreis, den Kreis Bochum.
Nach dem alters- oder verletzungsbedingten Ausscheiden dieser Schiedsrichterkameraden kam es leider zu einem Bruch in dieser Erfolgsstory. Zwar präsentierte der Kreis mit Klaus Szonnek, Thorsten Krieger und Heiko Schneider erneut hervorragende Schiedsrichter, die sich auch in den obersten Amateurklassen behaupten konnten- den Sprung in die Bundesliga hat seither aber kein Bochumer Schiedsrichter mehr geschafft.
Darüber, das sich das ändern muss, sind sich Schiedsrichterausschuss und Kreisvorstand einig. Aus diesem Grunde wurde das schon seit längerem bestehende Nachwuchs-förderprogramm intensiviert. Als Glücksfall erwiesen sich hierbei Klaus-Dieter Leiendecker und Heiko Schneider, die das Thema Nachwuchsförderung zu „ihrer Sache“ gemacht haben und dieses Projekt mit großem Engagement betreuen. Was ist neu an dem Förderprogramm?



Ulrich Jeromin


Die Schiedsrichterausbildung wird von unseren hochqualifizierten Lehrwarten praxisbezogen und unter Einsatz moderner Medien durchgeführt.
Nach bestandener Prüfung finden monatlich spezielle Schulungen für „Jungschiedsrichter“ statt, in denen individuell auf die Bedürfnisse und Probleme der „Neulinge“ eingegangen wird. Kein „Jungschiedsrichter“ wird „ins kalte Wasser geworfen“ und damit vorhersehbar überfordert; d.h. durch Ansetzungen im Kinder- und Jugendspielbetrieb sollen unsere Hoffnungsträger langsam an die raue Luft im Seniorenspielbetrieb gewöhnt werden. Kein Anfänger wird bei seinen ersten Spielen allein gelassen. Das Patensystem, bei dem sich erfahrene Schiedsrichter in den ersten Spielen um ihre Schützlinge kümmern und vielerlei Tipps für den Umgang mit Spielern, Betreuern und Zuschauern geben, hat sich bestens bewährt.
Mit in regelmäßigen Abständen stattfindenden Lehrgängen wird dem Nachwuchsschiedsrichter Gelegenheit gegeben, seine Fortschritte in der Regelkunde und im konditionellen Bereich zu überprüfen.
Spielbeobachtungen durch Mitglieder des KSA oder durch andere erfahrene Schiedsrichter trafen dazu bei, den Mann (die Frau) in schwarz- oder einer anderen farbenträchtigeren Montur- in seiner Leistung zu bestätigen bzw. Punkte aufzuzeigen, in denen noch Verbesserungsmöglichkeiten bestehen.

Ich meine, der Kreis Bochum tut eine Menge, um seine Schiedsrichter bestmöglichst auf ihre Aufgaben vorzubereiten. Und wenn man einmal genau hinschaut.... bis hin zu den oberen Amateurklassen sind erste Erfolge dieser Bemühungen nicht zu übersehen.

Neben sportlichen Erfolgen halte ich aber auch persönliche Kontakte für wichtig. Deshalb freue ich mich feststellen zu können, dass in letzter Zeit wieder ein stärkeres Zusammengehörigkeitsgefühl auch unter den jungen Schiedsrichter entstanden ist. Wenn ich höre, dass Schiedsrichter eines Lehrganges/Kaders/Gespanns sich zu gemeinsamem Training treffen und/oder zusammen feiern, kann ich dies nur begrüßen. Sofern zu dieser Entwicklung das Nachwuchsförderprogramm des Kreises beigetragen hätte, wäre das ganz in meinem Sinne!

Ich habe einen Traum,
in diesem Traum sitzen Theo Mennecke und ich am 10.05.2010 auf der Tribüne der ausverkauften Arena in Schalke. Obwohl wir „weder Schalker noch Dortmunder“ sind, fiebern wir beide dem vor uns liegenden Spitzenspiel der Bundesliga entgegen, in dem sich die Königsblauen und der BVB gegenüberstehen. Der Grund hierfür liegt auf der Hand, denn das Spiel wird geleitet vom Schiedsrichterkameraden „Stefan“ aus Bochum, dem „Sven“ aus Witten und „Irfan“ aus Hattingen an den Linien assistieren!
Noch ist es nur ein Traum- aber riesig würde ich mich freuen, wenn dieser Traum Wirklichkeit werden würde. Packt es an- Ich bin sicher, ihr schafft das! Und wenn nicht- Ich kann euch versichern, auch außerhalb der Bundesliga macht schiedsrichtern Freude!

In diesem Sinne alles Gute und viel Schiedsrichterglück wünscht euch

Ulrich Jeromin (Vorsitzender des FLVW-Kreises Bochum)